"Ich verstehe nicht, warum Prävention bislang auf Verbote und Ich-Stärkung zugleich setzt. Wer ein starkes Ich hat, den interessieren doch keine Verbote."

Dr. med. Stefan Frädrich, DGNP, Nichtrauchertrainer und Coach

Sind Raucherverbote sinnvoll?

Möglicherweise schaffen Rauchverbote ein Klima der Ächtung und motivieren so manche Raucherinnen und Raucher zum Aufhören. Zunächst aber denken wir: Wer mit dem Rauchen aufhören will, braucht keine Verbote. Und wer nicht aufhören will, fühlt sich durch Verbote diskriminiert. Süchtige werden auch trotz Verboten Wege finden, ihren Stoff zu konsumieren. Verbote erzeugen dabei vor allem Druck und Stress – und wie reagieren Raucherinnen und Raucher auf Stress? Sie rauchen.

Der Gesetzgeber zwingt viele Organisationen zu Rauchverboten, ohne Rauchern sinnvolle Möglichkeiten an die Hand zu geben, mit dem Rauchen aufzuhören. Für Arbeitgeber bedeutet das oft den staatlich verordneten Zwang, ein Viertel ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auszugrenzen und mit einem Problem allein zu lassen. Wichtig ist es daher, neben Verboten konkrete Hilfe zu leisten, beispielsweise durch flankierende Seminare.

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