"Was man nicht weiß, kann man nicht denken."

Dr. med. Stefan Frädrich, DGNP, Arzt

Können Lehrer selbst Seminare geben?


Grundsätzlich spricht nichts dagegen, dass Lehrerinnen und Lehrer Präventions- und Entwöhnungsseminare für Schülerinnen und Schüler geben. Das Institut für Gesundheitscoaching (IFGC), das die Seminare entwickelt hat, und die DGNP haben jedoch noch keinen Weg gefunden, Lehrerinnen und Lehrer im großen Stil mit dem nötigen Wissen auszustatten. Dies gehört zu den mittelfristigen Zielen der DGNP.

Allerdings ist die Ausbildung zum/zur Nichtrauchertrainer/in sehr arbeits- und kostenintensiv, da neben der reinen Ausbildung noch ein monatelanges Coaching durch die Seminarentwickler nötig ist. Um eine Lizenz zu bekommen, müssen Trainerinnen und Trainer am Ende alle wesentlichen Aspekte des Rauchens beherrschen und auf jedes noch so abwegige Argument der Tabaklobby die geeignete Antwort parat haben. Zudem sind rhetorische und motivationspsychologische Kenntnisse und Fähigkeiten erforderlich, deren Aneignung einen hohen Aufwand bedeutet – egal für welche Berufsgruppe. Die umfassende Befähigung zum/zur Nichtrauchertrainer/in lässt sich nicht durch die vom IFGC angebotene Ausbildung inklusive Aushändigung der Ausbildungsmaterialien erreichen, sondern stellt sich erst durch monatelange Erfahrung als praktizierende/r Trainer/in im konkreten Umgang mit Seminarteilnehmer/innen ein. Zudem ist es für die DGNP wichtig, den hohen Qualitätsstandard der Seminare zu halten.


Der DGNP ist zugleich bewusst, dass sehr viele Lehrerinnen und Lehrer über Überlastung klagen und gibt daher zu bedenken, ob eine derartig umfassende Ausbildung für Beschäftigte an Schulen realistisch ist – Nichtrauchertrainer/in ist eine hoch qualifizierte und zu 100 Prozent auslastende Tätigkeit, die die meisten Krankenkassen als abrechnungsfähig einstufen.

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